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Windpark an der Hatter Landstraße

Die Fraktion der Grünen hat sich nach ausführlicher Abwägung klar für die Postion "Pro" Windpark in der technisch modernsten Ausbauform entschieden.
Zum einen sind da die Erfordernisse moderner, regenerativer Energieerzeugung, denen wir uns auch in der Gemeinde Hatten verpflichtet fühlen.
Zum anderen die Belange des Schutzes von Natur und Landschaftsbild und natürlich der Einfluß auf die Menschen, sowohl hinsichtlich der persönlichen Wahrnehmung als auch der möglichen objektiven Beeinträchtigung.
Nach langwieriger Abwägung der Standortmöglichkeiten in der Gemeinde ist der Standort an der Hatter Landstraße seit 2012 als Sondergebiet Windenergie bekannt und ausgewiesen. Die Alternativen bei der Standortfrage wurden zuvor ausführlich gegeneinander abgewogen.
Die genaue Ausführung der an der Hatter Landstraße zulässigen Windenergieanlagen ist jetzt noch im Detail durch den Bebauungsplan festzulegen.
Zur Diskussion standen 2012 noch 10-12 Windräder mit 150 m Gesamthöhe. Mit der technischen Weiterentwicklung werden vom Investor nun acht Anlagen mit je 198 m Gesamthöhe bevorzugt.
Ohne auf die Wirtschaftlichkeitsberechnung im Detail eingehen zu müssen, können wir daher davon ausgehen, daß der neue Vorschlag wohl mehr Rendite verspricht, insbesondere bedingt durch eine höheren energetischen Wirkungsgrad der Anlage in größerer Höhe. Das ist zunächst einmal positiv zu bewerten.
Dagegen müssen wir im Sinne der Gemeinde abwägen, ob weitere Nachteile entstehen könnten.
Entgegen bislang verbreiteter Meinung sind die hohen Aggregate je Stück aber nicht lauter als die niedrigeren. Da jetzt nur acht gebaut werden sollen anstelle der früher geplanten 10-12, ist der Schallpegel objektiv also niedriger.
Das Thema Infraschall ist bei jeder Ausbauform beachtenswert, jedoch wissenschaftlich nicht belegt. Dies betrifft jedoch nicht nur uns. Wenn dem so wäre, müßte jedoch nicht nur der Hatter Windpark nicht gebaut, sondern viele andere sogar stillgelegt werden. Zur persönlichen Abwägung vergleichen wir die Diskussion mit der um Funkwellen und Elektrosmog: Die meisten Bürger benutzen Mobiltelefone, nutzen Mikrowellengeräte, verwenden WLAN und DECT-Funktelefone in ihrem direkten Umfeld. Sie tolerieren auch ohne nennenswerte Bedenken zunehmend größere und strahlungsstärkere Funkmasten im Ort, zum Beispiel um noch schneller im Internet surfen zu können. Die elektromagnetische Strahlung ist durchaus meßbar, ihre Unschädlichkeit ist bis heute nicht bewiesen, und dennoch setzt man sich täglich dieser Strahlung vielfach bedenkenlos aus.
Infraschall ist dagegen ein Phänomen, welches in der Natur ohnehin vorkommt. Die Veränderung des Infraschallspektrums durch Windkraftanlagen ist schon in geringer Entfernung nicht mehr meßbar. Wir sollten dessen Wirkung auf den Menschen derzeit daher nicht als (Ver-)Hinderungsgrund sehen.
Die "bedrängende" Wirkung hoher Bauten (im gegebenen Fall 198 anstelle von 150 m) und die zugehörigen Bewertungsfaktoren wurden uns vom beratenden Ingenierbüro beschrieben. Dieses sieht die bedrängende Wirkung der unterschiedlichen Höhen als nicht relevant an. Wir selbst sind weiterhin der Meinung, daß acht höhere anstelle von 10-12 niedrigeren Windrädern hier eher Vor- als Nachteile haben. Einerseits ist die Anzahl rotierender Flügel geringer, und andererseits befinden sich diese optisch rd. 40m weiter gen Himmel, so daß sie die normale Geradeaussicht sogar weniger stören dürften. Auch die Proportionen großer Anlagen (Rotordurchmesser im Verhältnis zur Höhe ist geringer) vermitteln insgesamt eigentlich einen ruhigeren Eindruck mit insgesamt weniger bewegten Anteilen des Objektes. All dieses ist natürlich auch eine Frage der individuellen Wahrnehmung, aber gerade deshalb sind wir der Meinung, daß in fünf bis zehn Jahren sonst eine genau gegensätzliche Einschätzung auch durch die jetzt noch Bedenken tragenden Bürger entsteht ("Warum habt ihr die damals nicht gleich höher gebaut?").
Da wir im Gesamtvorhaben auch bei weiteren Aspekten (Lärmminderung, Beleuchtung/Befeuerung) von modernster Technik ausgehen dürfen, halten wir eine Entscheidung "Pro" Windpark für richtig und die Zeit jetzt als reif für eine klare Entscheidung. Weitere Diskussionen würden nicht zu einer relevanten Veränderung des Kenntnisstandes führen und den Bürgern keinen weiteren Nutzen bescheren.
Selbst die Befürworter der kleinen Lösung konnten mit ihren umfangreichen Schriften nicht wirklich klar machen, warum sie sich mit den hohen anstelle der 150m-Anlagen stärker benachteiligt fühlen.
Auch möchten wir einzelne Verhinderungstaktiker, im Sinne aller, nicht durch einen unfruchtbaren zeitlichen Aufschub unterstützen.

Wir sind überzeugt, mit dieser Haltung die Energiewende *im Sinne der allermeisten Bürger* zu unterstützen und bitten diejenigen um Verständnis, welche die Massnahme -vielleicht auch nur kurzfristig- als Beeinträchtigung wahrnehmen.



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