Huder Baulandpolitik

22.03.21 –

Angesichts bevorstehender Beschlüsse zum Erwerb von Bauland durch die Kommune und der
verschiedentlich in die Öffentlichkeit gebrachten Vorschläge zur weiteren Ausweisung von Bauland
halten es Bündnis 90/ Die Grünen für notwendig, einmal innezuhalten und grundlegend die weitere
Entwicklung von Hude zu diskutieren. Wird über die Bedarfe hinaus Bauland ausgewiesen?
Nach Ansicht der Grünen soll Hude seinen Reiz als Gemeinde im Grünen behalten und diese
Lebensqualität für die hier lebenden Bürger*innen bewahren. Hude soll nicht - wie in vielen
Gegenden Deutschlands zu sehen - sich immer weiter bis zur nächsten Stadt ausbreiten, sondern
seinen ländlichen Charakter bewahren. Dies beinhaltet eine klare Abgrenzung von Landschaft und
Bebauung und die Absage an Flächenfraß und Zersiedelung. Deswegen sollen Baugebiete nur im
Rahmen des bisherigen Flächennutzungsplans ausgewiesen werden. Die bisherigen Beschlüsse zur
Ausweitung über den Flächenplan hinaus hat die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen daher auch
abgelehnt. Den Forderungen der Freien Wähler, immer näher an den Hasbruch heran zu bauen,
widersprechen die Grünen deshalb vehement.
Auch ist die Frage zu stellen, welche Zielgruppe bei der Vergabe von Baugrundstücken angestrebt
werden soll. Geht es um wohlhabende Menschen aus dem Umland bzw. aus benachbarten Städten
oder wollen wir z. B. den Huder jungen Familien ermöglichen, hier ihren Traum vom Eigenheim zu
verwirklichen? Für die Grünen steht hier ganz klar im Vordergrund, bezahlbaren Wohnraum zu
schaffen wie den Bedarf an Mietwohnungen zu erfüllen. Dies steht auch im
Wohnraumversorgungskonzept: "Der Mietwohnungsbereich ist in den kommenden Jahren vorrangig
zu unterstützen". Um dies zu ermöglichen, muss die Gemeinde so viel Bauland wie möglich selber
erwerben, um es dann zum Selbstkostenpreis weiterzugeben und Festsetzungen zum Bau von
Mehrfamilienhäusern festzulegen. Neue Baugebiete im Rahmen des geltenden FNP sollten nur dann
ausgewiesen werden, wenn die Grundstücksbesitzer bereit sind, an die Gemeinde zu verkaufen.
Denn kommunale Baupolitik hat in erster Linie dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit nicht so
hohem Einkommen bauen können und nicht dafür, Grundstücksbesitzern mit spekulativen Preisen
für ihre Flächen die Taschen zu füllen. Uns würde es freuen, wenn im Huder Rat auch SPD, CDU, FDP
und Freien Wähler ihrer sozialen Verantwortung in dieser Hinsicht nachkämen.


Michael Thielemeyer und Kirsten Neuhaus

Kategorie

OV Hude