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Wasser ist nicht gleich Wasser!

Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag fordern fundierte Informationen über die Tauglichkeit der Lagerstätte Dötlingen1 und der zugehörigen Bohrstelle in Großenkneten- Ortsteil Moorbeck.

09.06.17 –

Wie berichtet, plant das Unternehmen Exxon Mobil hier die Rückpressung von Lager- stättenwasser, möchte darüber am 13.6. die BürgerInnen informieren und am 14.6. in einem Scoping Termin / einer Antragkonferenz das bergbaurechtliche Planfeststel- lungsverfahren einleiten. Kreistagsabgeordnete sind hierzu auf Nachfrage der Grünen laut Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) leider nicht erwünscht.

Im Rahmen der wöchentlichen Fraktionssitzung von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis- tag wurde die Antragkonferenz in der Gemeinde Großenkneten zur Verpressung des Lagerstättenwassers und der damit verbundenen Risiken besprochen.

Die Kreistagsfraktion ist verwundert darüber, dass diese Erdgaslagerstätte geeignet sein soll, zumal die Lagerstätte für Erdgas in Dötlingen, andere Seite der Hunte, Zum Poggenpohlsand, aufgrund von Undichtigkeiten aufgegeben werden soll, so Eduard Hüsers in der Pressemitteilung. In Presseberichten der vergangenen Jahre lassen sich viele Dokumente darüber finden: Zitat aus einem Pressebericht: „Schon länger habe es Probleme bei der Lagerung gegeben, der genutzte Sandstein war porös. „Wir wuss- ten, dass deshalb Untersuchungen anstanden, aber wir haben natürlich gehofft, dass das Ergebnis der Prüfung positiv ausfällt und alles in Ordnung ist“, teilte die allgemei- ne Vertreterin des Bürgermeisters in Dötlingen mit. „Das sei leider nicht der Fall“.

Diese grundsätzliche Tauglichkeit ist für dieses Vorhaben umso bedeutender, zumal das Lagerstättenwasser nicht einfach Wasser ist, wie in der PR von Exxon Mobil darge- stellt, sondern zum Teil, je nach Förderstandort, unterschiedlich stark mit Schadstof- fen belastet sein kann.

Salze wie Natrium-, Calcium-, Kalium- und Magnesiumchlorid sind die Hauptbestand- teile des Lagerstättenwassers und machen es zu einer hochkonzentrierten Salzlösung. Darüber hinaus ist Lagerstättenwasser oftmals mit giftigen Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Arsen belastet sowie mit aromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol. Alle diese Stoffe sind mindestens als „gesund- heitsschädlich" eingestuft. Zusätzlich kann Lagerstättenwasser radioaktive Stoffe na- türlichen Ursprungs enthalten. Dazu zählen u. a. Radium 226 und Polonium 210 als

Zerfallsprodukte von Uran 238. Wie gefährlich Lagerstättenwasser sein kann, wird aus einer NDR-aktuell Dokumentation sehr deutlich. Gerade im Rotenburger Bericht gibt es viele Krebserkrankungen, die nach Fernsehbericht in engem Zusammenhang mit der Gasförderung und Lagerstättenwasser steht, obwohl das Unternehmen bislang je- den Zusammenhang von sich weist. Es gibt also viele Fragen, zumal in der unmittelba- ren Nachbarschaft viele Menschen wohnen. „Hier ist der Gesundheit unserer Bürgerin- nen und Bürger eindeutig Vorrang vor den ökonomischen Aspekten einzuräumen“, so Eduard Hüsers in der Pressemitteilung.

Weiter ist für die Kreistagsfraktion nicht klar, woher der zusätzliche Bedarf für die Ab- lagerung von Lagerstättenwasser kommt, zumal in der Presse in den letzten Jahren immer wieder zu lesen war, dass die Gaslagerstätten in der Region zu Ende gehen. Beabsichtigt das Unternehmen hier schon das Frackingzeitalter einzuläuten? Nach den Informationen auf den Internetseiten des Unternehmens Fracking in Zahlen“ könnte man davon ausgehen. „Fracking und damit die Zerstörung des Untergrundgesteins wird aber von den Bürgerinnen und Bürgern bislang kategorisch abgelehnt, so Eduard Hüsers.

Daher erwarte die Fraktion in der Info-Veranstaltung am 13.Juni ab 18 Uhr im Gasthof Kempermann ausführliche Informationen darüber, wie der Grund- und damit Trink- wasserschutz sowie der AnwohnerInnenschutz gewährleistet werden soll.

Für die Fraktion Eduard Hüsers

 

www.ndr.de/fernsehen/Die-Tricks-der-Oel-und-Gaskonzerne,doku1074.html

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