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Die Grünen stehen für die Stärkung einer bäuerlichen und ökologischen Landbewirt-schaftung mit artgerechter Nutztierhaltung. Die jetzige Landwirtschaftspolitik führt zu großen Umweltbelastungen. Daher fordern wir eine Änderung der Förderpolitik: Sie muss sowohl umweltschonend und ökologisch ausgerichtet sein als auch kleineren Betrieben zukünftig eine gesicherte Existenz bieten: Die Vermarktung muss einerseits (auch aus Gründen des Klimaschutzes) regionaler ausgerichtet werden, andererseits sind faire Preise für die Erzeuger*innen für uns unabdingbar, um zukünftig auch kleine bäuerliche Betriebe zu erhalten.
Die Landwirt*innen fordern zu Recht für sich und ihre Arbeit mehr Wertschätzung und höhere Produktpreise. Die Verbraucher*innen fordern ebenfalls zu Recht mehr Umweltschutz, Artenvielfalt, Grundwasserschutz und vieles mehr.
Für eine bäuerliche Landwirtschaft mit hoher Gewichtung der regionalen und ökologischen Notwendigkeiten sind wir Grünen bereit, viele Weichen auf Bundes- Landes- und lokaler Ebene zu stellen.
Da werden wir Bündnis-Grünen im Gemeinderat unseren Beitrag für einen langfristigen Wandel leisten und eine Gemeindeverwaltung / die Politik muss ein Motor sein.
Wir sind alle Konsument*innen: jede/r Einzelne, die Gemeinde und der Landkreis. Die Verbraucher*innen entscheiden durch ihr Einkaufsverhalten mit, wie und welche Lebensmittel hergestellt werden. Die Grünen fordern eine bessere Transparenz der Lebensmittellieferkette („from farm to fork“- Strategie). Das Angebot aus regionaler, saisonaler und ökologischer Herkunft muss gesteigert werden, insbesondere in den Schulen, Kitas, in der Gastronomie und allen öffentlichen Einrichtungen. Diese Vorbild-funktion ist wichtig, um das allgemeine Einkaufsverhalten nachhaltig zu verändern. Die von den Grünen im Kreistag 2020 auf den Weg gebrachte und beschlossene Ökomodellregion für den Landkreis ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Ge-meindepolitik kann und muss sich in diesem Prozess engagieren.
Auf Dauer wird eine Landwirtschaft nur dann erfolgreich sein, wenn hohe Umwelt- und Tierschutzstandards als Selbstverständlichkeit umgesetzt werden. Alle landwirtschaftlichen Nutztiere haben ein Recht auf artgerechte Haltung. Das gilt für Tierhaltungen in Groß-beständen genauso wie für kleinere Betriebe. Letztere müssen wegen des höheren Aufwandes durch Programme und Öffentlichkeitsarbeit besonders unterstützt werden.
Die hohe Anzahl landwirtschaftlicher Nutztiere, die damit verbundene Menge an Gülle und Gärresten aus Biogasanlagen belasten bereits viele Böden sowie das Oberflächen- und Grundwasser. Die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft sind unverändert hoch und müssen kurzfristig gesenkt werden.
Deswegen fordern die Grünen eine Reduzierung der Tierzahlen. Neubauten von Tierställen dürfen nur noch in begründeten Ausnahmefällen genehmigt werden. Wir müssen den Spagat schaffen, gleichzeitig eine wettbewerbsfähige, umweltgerechte und nachhaltige Landwirtschaft mit fairen Preisen bei extensiverer Bewirtschaftung zu betreiben. Das geht nur über eine gezielte Änderung der staatlichen Förderung, aber auch über regionale und lokale Initiativen und letztlich eine Verhaltensänderung aller.
Die Gemeindepolitik hat nur wenige Möglichkeiten, auf die örtliche Landwirtschaft Einfluss zu nehmen – die sollten wir aber konsequent nutzen. So kann die Gemeindepolitik für regionales und ökologisches Essen in den Schulen sorgen, beim Rathausempfang nur regionale und ökologische Produkte anbieten, Bauernmarktstände auch vor Supermärkten unterstützen und die regional ausgerichteten Betriebe in der Öffentlichkeitsarbeit unter-stützen (z.B. ein Lokalteller in der Gastronomie). In Work-shops mit Landwirt*innen, Verbreitungs- und Vermark-tungsunternehmen sowie interessierten Bürger*innen soll ein Unterstützungs-konzept mit konkreten Zielen und Maßnahmen entwickelt werden. Durch Öffentlichkeits-arbeit kann die Gemeinde auch die Verbraucher*innen dazu motivieren, bewusster einzukaufen.
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