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In Deutschland ist das Müllaufkommen/Jahr in etwa konstant. Wir erzeugen ca 420 Mio t Brutto-Müll. Diese gigantische Menge umfasst allerdings alle Arten von „Müll“, nicht nur den uns bekannten „Hausmüll“, der im Fachjargon übrigens „haushaltstypische Siedlungsabfälle“ heißt.
Unser täglicher Haushaltmüll macht hier eine zunehmende Menge aus: im Jahr 2000 waren dies 37.6 Mio t und im Jahr 2019 bereits 45 Mio t. Dies ist also eine 45 mit 10 Nullen. Zählt man die Erwachsenen in Deutschland so ergeben sich 543
kg Müll pro Erwachsener. Jeder von uns erzeugt also im Durchschnitt pro Tag 1.5kg Haushaltsmüll, die Tendenz ist steigend.
Laut Berechnungen des statistischen Bundesamtes (Abfallbilanz 2019) sind >33% dieser Abfälle wiederverwertbar, also Papier, Glas, Verpackungen. Weitere 23% sind biologisch abbaubar: Bio- und Gartenabfälle. Ca ein weiteres Drittel wird der Restmüll-Entsorgung (Verbrennung) zugeführt, da Einzelkomponenten nicht aufgetrennt werden können.
Vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen und immer weniger Platz auf der sehr begrenzten Oberfläche unseres Planeten ist es daher immens wichtig, dass wir alle Abfälle einer professionellen, hochtechnisierten Aufarbeitung zuführen. Leider geschieht dies nicht in allen Fällen und darum soll es hier im Weiteren gehen!
Zufall, Unachtsamkeit und auch Unwissen und Ignoranz sorgen für eine erhebliche Belastung unserer Natur:
Entlang jeder Straße und mittlerweile auch auf Waldwegen und in Gebüschen finden wir unseren Haushaltsmüll „wild“ entsorgt.
Nach reichlicher Erfahrung im Aufsammeln dieses Wildmülls hat Wolf Metelmann-Strupat im Zeitraum Februar und März 2022 auf verschiedenen Wegen rund um den Flecken Harpstedt gemessene ca 60 kg Wildmüll gesammelt. Schwere Glasflaschen sind hier gar nicht mitgezählt.
Das Volumen des Mülls machte in der Summe ca. 3 Restmülltonnen (normale Größe) aus.
Natürlich hat diese „Kurzbeobachtung“ keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie verdeutlicht aber doch einen generellen Effekt Die am häufigsten beobachtete „Spezies“ sind wohl Zigarettenkippen und -schachteln, gefolgt von Plastikfolien und Mund-Nasen-Bedeckungen. Hier können wir nur zusammen eine sicht- und spürbare Verbesserung bewirken.
Darum rufen wir (Bündnis 90/Die Grünen) zu vermehrten „Wildmüll“-Sammelaktionen auf. Jedes Kilo weniger in der Natur ist gut und erhöht unsere Lebensqualität und senkt unsere Kosten, z.B. wird die Trinkwassererzeugung durch Zigarettenkippen sehr aufwändig.
Machen Sie mit und beginnen Sie Wildmüll aufzusammeln und einer sorgfältigen Entsorgung zuzuführen. Sprechen Sie Wildmüll-Verursacher freundlich, aber bestimmt an. Helfen Sie mit, ein Bewusstsein für diese Problematik zu erzeugen. Dieses Thema betrifft uns alle und die Lösung liegt ebenso bei uns allen
Wir verleihen gerne Müllgreifer!
Zu den Kontaktdaten
Zur Übersicht hier einige Zersetzungszeiten von Haushaltsmüll in der Natur (Quelle: NaBu, deutscher Alpenverein):
·Bananenschale: 2 Jahre im nordeuropäischen Klima
·Zigarette: optimal 1 Jahr, durchschnittlich eher 3-5 Jahre. Die ca 4000 teils hochtoxischen Substanzen im Filter kontaminieren ca 40l Wasser/Kippe
·Plastikfolie: 100-1000 Jahre. Meistens zerbröselt das Material durch Umwelteinflüsse und wird durch Wind/Wasser immer kleiner. Es gelangt dann irgendwann als Mikroplastik in den Nahrungskreislauf
·Nylonfasern (Netze, Leinen): 60 Jahre, unmittelbar gefährlich für Tiere. Nicht nur im Meer
·Alubehälter: ca 500 Jahre, passive Oberfläche macht es chemisch stabil
·Glasflaschen: 4000 Jahre oder länger, Zersetzung nur durch mechanische Kräfte
·Styropor: 6000 Jahre oder länger, Zersetzung nur durch mechanische Kräfte
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