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Nach wie vor zuviel Gülle - Verringerung der Tierzahlen weiter nötig

Der aktuelle Nährstoffbericht zeigt deutlich, dass die darin propagierte Lösung der besseren Verteilung des Düngers nicht zum Ziel führen kann. Die leicht positive Entwicklung bei der Stickstoffausbringung, darf nicht fehlinterpretiert werden. Vor allem die Dürre und die deswegen reduzierte Ausbringung von Kunstdünger sind ursächlich für den Stickstoff-Rückgang. Im Gegenteil: der tatsächliche Bedarf der Pflanzen in den letzten Dürrejahren war deutlich niedriger als der berechnete Standardbedarf. Faktisch wurde also in den Regionen mit Massentierhaltung weiter überdüngt.

15.03.21 –

10.03.2021 - Statement

Grüne: Nach wie vor zuviel Gülle - Verringerung der Tierzahlen weiter nötig

Zur heutigen Vorstellung des aktuellen Nährstoffberichtes erklärt Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion:

Der Bericht zeigt deutlich, dass die darin propagierte Lösung der besseren Verteilung des Düngers nicht zum Ziel führen kann. Die leicht positive Entwicklung bei der Stickstoffausbringung, darf nicht fehlinterpretiert werden. Vor allem die Dürre und die deswegen reduzierte Ausbringung von Kunstdünger sind ursächlich für den Stickstoff-Rückgang. Im Gegenteil: der tatsächliche Bedarf der Pflanzen in den letzten Dürrejahren war deutlich niedriger als der berechnete Standardbedarf. Faktisch wurde also in den Regionen mit Massentierhaltung weiter überdüngt. 

Auch wenn so die Bilanz landesweit ausgeglichen scheint, verschleiert dies, dass nach wie vor 17 Landkreise einen Stickstoffüberschuss oberhalb des Düngebedarfes haben. Zudem wird klar, dass das Konzept der Umverteilung von Gülle an seine Grenzen stößt, wenn es darum geht die Phosphatüberschüsse zu begrenzen. Insbesondere in den Problemlandkreisen Vechta und Cloppenburg gibt es Überschreitungen um mehr als das Doppelte und des rechtlich Erlaubten. Dabei haben wir grade beim Phosphat in mehrfacher Hinsicht ein Problem, welches neben der Grundwassergefährdung auch die weltweite Endlichkeit der wichtigen Ressource Phosphor betrifft.

Es braucht nach wie vor eine Strategie zur nachhaltigen Verringerung der Tierzahlen, in den Intensivtierhaltungsregionen statt pauschaler Vorgaben für alle. Daran wird kein Weg vorbeiführen.

Hintergrund:

Seit Jahres warnt bspw. der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vor einer Gefährdung der Grund- und Oberflächengewässer durch eine Überversorgung der Böden mit leichtverfügbaren Phosphor. Als Grund wird dafür insbesondere für den Nord-Westen Niedersachsens die „langjährige Düngung infolge einer hohen Viehbesatzdichte und überwiegend leichten Böden“ verantwortlich gemacht. (NLWKN 2019, Phosphat im Grundwasser Niedersachsens, S. 4 - siehe Link)

Links

NLWKN-Bericht - Band 12 - Phosphat im Grundwasser Niedersachsens (PDF)

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